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Hannover und London

Von: Sigrid Berenberg am: Fr, 20/11/2015 - 16:42

Das Fußball-Länderspiel in Hannover wurde abgesagt. Den TV-Bildern vom leeren Stadion folgten kurz darauf die vom Wembley-Stadion in London, wo das Spiel England-Frankreich stattfand: Bewegende Szenen von Trauerbewältigung und Zusammenhalt. Warum findet in London statt, was in Hannover nicht stattfinden darf? Hat London eine bessere Polizei als die Niedersachsen, sieht die klarer, sichert sie besser im Vorwege? Haben die Briten einen  besseren Geheimdienst?

Mörder, Mörder, Mörder - die Worte fehlen für Paris

Von: Sigrid Berenberg am: Sa, 14/11/2015 - 12:45

Niederdrückende Traurigkeit - welche Begriffe sollen wir wählen, um unsere Reakton und das Entsetzen zu beschreiben, das die vielen Morde, die Terrortaten in Paris auslösen. Es lassen sich so schnell auch keine verbalen Brücken zu Zuversicht bauen. Dennoch ist es wichtig, dass wir an unsere Gesellschaft als Gemeinwesen denken. Gemeinwesen heisst gemeinsam zu tragen, verantworten und gestalten. Je größer Verunsicherung, Entsetzen und Aufgaben, desto dringender ist die Gemeinsamkeit.

Schluss mit dem Täter. Den Gefallen tut ihm nicht.

Von: Sigrid Berenberg am: Fr, 03/04/2015 - 17:04

Es irritiert mich, dass seriöse Medien in Print oder digital täglich weiter Seiten füllen mit Berichten und Deutungen zum Täter oder Analysen des mörderischen Flugzeugabsturzes. Vielleicht sollte ich offen zugeben: Es quält mich. Ich will das nicht sehen und schon gar nicht mehr lesen. Warum nicht eine leere Zeitungsseite? Warum nicht ein Gedicht oder einen literarischen Text über Trauer?

Hanseatische Rituale blockieren Wege zum Erfolg

Von: Sigrid Berenberg am: Do, 19/03/2015 - 12:55

Warum hängt der Hanseat (Elbvortler) so sehr an seinen Ritualen, gesellschaftlichen Regeln oder seiner durchdefinierten Kleiderordnung? Warum hält man 2015 einen Cut für den passenden Herrenanzug zu einer Trauerfeier? Weil ich nicht spotten sondern verstehen wollte, habe ich über diese Fragen nachgedacht. Die Zeit dazu hatte ich während einer Trauerfeier in Nienstedten - denn der Tod dieses sehr alten Menschen war mir annehmbar und auch das Ritual der Trauerfeier beschäftigte mich nicht übermäßig emotional.

Christa Goetsch und Dora Heyenn - ein paar Gedanken

Von: Sigrid Berenberg am: Mo, 09/03/2015 - 08:41

Weiterhin tägliche Medienberichte über die heraus gedrängte Fraktionsvorsitzende Dora Heyenn. Mich erstaunt aber weder die Nicht-Wiederwahl (der Streit um ihre Aufstellung als Spitzenkandidatin setzte klare Zeichen) noch die Methode. Warum überrascht das so? Klar, die Linke wendet hier eine tradierte Parteibrutalität an, von der sich andere Parteien in Bezug auf herausragende Sympathieträger und Wahlmagneten inzwischen verabschiedet haben. Aber das Rückwärtsgewandte liegt den Linken. Wieso wandern meine Gedanken von Dora Heyenn gleich zu Christa Goetsch?

Aha + wunderbar: Dieter Läpple hat Recht. Von Kultwerk hier ein Riesenlob.

Von: Sigrid Berenberg am: So, 22/02/2015 - 12:56

6000 Wohnungen auf dem Kleinen Grasbrook soll es nach Olympia geben. Endlich - Wohnen auf dem Grasbrook wäre ein enormer Gewinn für Hamburg und würde außerdem den Sprung über die Elbe von einem geografischen Hindernis befreien. Denn der Grasbrook (die Halbinsel westlich der alten Elbbrücken und der A1) ist seit Jahrzehnten untergenutzt. In dieser Ödnis arbeiten nur noch ein paar Hafenunternehmen. Schon lange wird über eine Verlagerung des noch verbleibenden Lager- und Distributionszentrums der HHLA nachgedacht.

denn sie wissen was sie tun

Von: Sigrid Berenberg am: Mo, 16/02/2015 - 09:43

Lächerlich ist es nicht sondern höllisch ärgerlich. Weltoffen nannte sich Hamburg über Jahrzehnte, heute wird unsere Stadt vom Senat als Ankunftsstadt beschrieben. Egal welches Bild. Warum plagt uns alle Jahre wieder eine rechtslastige bis rechtsradikale Erscheinung? Nun also die AfD als Einwanderungsfeindlichkeitstrupp. Der wieder auferstandene Herr Nockemann als alter Schill-ianer nun AfD und offenbar Bürgerschaftsabgeordneter. Und Analysen von zu kurz gekommen in Steilshoop ärgern mich auch. Nein, die Bürger, die die AfD wählen, wissen was sie tun.

Das Suding-Spektakel. Wahrnehmung ist alles. Oder eben nichts.

Von: Sigrid Berenberg am: Fr, 06/02/2015 - 15:54

In der Wirtschaft wollen Frauen ernst genommen werden. In der Politik will eine Frau das nicht. Denn Ernst oder Inhalt* vermisst man in Katja Suding Wahlkampfbildern. Sie setzt alles auf eine Karte. Effekt und Wahrnehmung: Seht mich! Wenn ich auffalle, werde ich gewählt. Wird diese simple Rechnung wird am 15. 2. aufgehen?
Das Farbwirrwarr auf den Riesenplakaten der FDP ist einzigartig und fällt deshalb zweifellos auf. Wir sehen es. Nützt das? Vielleicht nicht. Denn vom Farb-Chaos springt unsere Erinnerung plötzlich zum Streit-Chaos der Hamburger FDP.

TAKEN AT MIDNIGHT - Kultwerks Frau in London zum ergreifenden Theaterstück über Hans Litten.

Von: Tina Stadlmayer am: So, 01/02/2015 - 14:57

In der DDR kannte jedes Schulkind den linken Anwalt und seine kämpferische Mutter, aber in Westdeutschland ist Hans Litten außerhalb fortschrittlicher Juristenkreise so gut wie unbekannt(*). Umso erstaunlicher ist der große Erfolg des Theaterstücks "Taken at Midnight" am Theatre Royal Haymarket mit Penelope Wilton in der Rolle von Irmgard Litten.

Keine Rede über Aufruhr, trotzdem interessanter Thalia-Morgen mit Sennett

Von: Sigrid Berenberg am: So, 25/01/2015 - 15:16

Lessing-Tage / Richard Sennett im Thalia Theater ignorierte sein angekündigtes Thema "Aufruhr". Schade. Aber drei Gedanken nehme ich mit aus seinem Vortrag:
- Begriffe wie multikulturell gaukeln uns Harmonie vor, die Illusion "alle mögen oder verstehen sich". Solche Begriffe sollte man fallen lassen, denn die heutige sehr heterogene Stadtgesellschaft beruht auf Verschiedenheit - und die muss akzeptiert werden.

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