Es irritiert mich, dass seriöse Medien in Print oder digital täglich weiter Seiten füllen mit Berichten und Deutungen zum Täter oder Analysen des mörderischen Flugzeugabsturzes. Vielleicht sollte ich offen zugeben: Es quält mich. Ich will das nicht sehen und schon gar nicht mehr lesen. Warum nicht eine leere Zeitungsseite? Warum nicht ein Gedicht oder einen literarischen Text über Trauer?
Als in den USA ein junger Mann einen Massenmord unter Grundschülern in Connecticut verübte, haben deren Eltern die Medien und die Öffentlichkeit gebeten, den Namen des Täters nicht mehr zu nennen. Denn sie vermuteten neben Hass, Wut und Verzweiflung auch Grandiositätsträume des Täters. Wir können eine Parallele ziehen und sollten es tun. Es geht um Trauer, um die Toten.
Übrig bleibt als Medienfutter bleibt die Frage, was Airlines in Zukunft anders machen können und sollten. Aber darüber sollten Airlines und andere Fachleute diskutieren - meinetwegen auch durch Beiträge in den Medien. Aber die Öffentlichkeit interessiert erst das Ergebnis, das, was Experten warum vorschlagen. Danach können wir uns eine Meinung bilden. Vielleicht finden wir dann auch einen Begriff, der diese Tat und deren Gewicht benennt statt weiter von einem "gewollt herbeigeführten Flugzeugabsturz" sprechen zu müssen.
Und am Ende des Trauerns, des Nachdenkens und Diskutieren über Flugsicherheit in Zukunft sollte wieder der Blick auf die Opfer dieser Tat stehen: Wie wäre es mit einer Stele mit den Vornamen alle Opfer am Zielort - dem Düsseldorfer Flughafen?
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